Juli 2022
02.07.2022
Unruhige Tage und schlaflose Nächte: Probleme, die ich nicht selbständig lösen kann und die sich unendlich hinziehen (weil der Bauträger sich nicht dafür interessiert), gehen für mich überhaupt nicht! So nutzt der wenige Schlaf zumindest, um das „Kopfkino“ für ein Weilchen loszuwerden…
Teil 1: Das Gute zuerst...
Über den Besuch eines regelmäßigen Bloglesers habe ich mich sehr gefreut! Vielen lieben Dank an T. - für das persönliche Kennenlernen, hilfreiche Tipps (eines Fachmannes) und gute Gespräche - es war eine angenehme Zeit, die nach Wiederholung ruft.
Das Grundstück nimmt endlich auch im vorderen Bereich Gestalt an und wir sind froh, dass der hannoversche Hausbaum seinen Umzug, den allerersten nordhessischen Winter und die lange -Dümer-verursachte- Wartezeit in der hintersten Gartenecke gut überstanden hat.
Gemeinsam mit unserem alten Grenzstein (natürlich ebenfalls aus Hannover) hat er einen schönen Platz im Vorgarten gefunden, die Bodendecker sind bereits geordert und ein wenig Deko gibt es in meinem unendlichen Vorrat bestimmt auch noch…
Die beiden unermüdlichen Mitarbeiter meines Lieblingstiefbauunternehmens bereiten alles für die Pflasterung vor und ich bin froh über die vielen tollen Anregungen, die dabei helfen, alles noch ein wenig schöner und praktikabler zu machen!
Danke Ihr zwei: Mit Handwerkern wie Euch, wäre mein Hausbau sicherlich ein Traum geworden…
Teil 2: Die unschöne Fortsetzung des Dümer-Hausbauabenteuers…
Zur Vorgeschichte:
Vielleicht habe ich es bereits in einem der ganz frühen Blogeinträge erwähnt:
Für uns als Niedersachsen ganz neu, benötigt das Bauamt hier in Hessen - nach Erledigung bestimmter Bauabschnitte - entsprechende Bescheinigungen dazu vom Bauträger/Prüfstatiker.
Dumm, wenn geforderte Unterlagen (hier: Statik/Wärmeschutznachweis) nicht übersandt werden, mir (als Bauherrin) letztlich eine Mahnung mit Vollstreckungsandrohung zugestellt wird, ich daraufhin ein wenig „unwirsch“ mit dem Statiker telefoniere und sämtliche Dokumente umgehend per Mail zugeschickt bekomme!
Wie meinten die Herren Dümer/Ghanavati junior „not amused“ - anlässlich eines Ortstermines zum Dümerschen Planungsfehler der Höhenfestlegung meines Hauses: „Woher haben Sie überhaupt die Statik jetzt schon, unseren Bauherren stehen diese Unterlagen grundsätzlich erst nach Abschluss der Baumaßnahme zu?!“ Tja…
Mein damaliger Gutachter hatte nach Durchsicht festgestellt, dass die Unterlagen korrigiert werden müssen - u.a. wegen der eigenmächtigen Verkleinerung der Bodenplatte von 11,50 x 11,50 auf 11,00 x 11,00 mtr. von Seiten der Fa. Dümer.
So habe ich diese Dokumente abgeheftet - mit dem Vermerk: „Irgendwann neu“ und nicht weiter beachtet...
Da Fa. Dümer anscheinend sowohl die Klärung der vermasselten Förderung, als auch die Frage nach einer grundsätzlichen Eignung der verbauten Heizungsanlage nicht weiter verfolgt und mir - trotz mehrfacher Aufforderung - noch immer keinerlei Hausunterlagen zur Verfügung stellt, habe ich mich (in Absprache mit Gutachter/Rechtsanwalt) um eine Lösung des Problems gekümmert und mich letztlich, wie vom Viessmann-Kundenservice angeraten, an einen Energieberater gewandt:
Die ersten Kontakte (telefonisch/per Mail) gab es zu ihm bereits 2020, damals i.S. Förderungsvoraussetzungen einer Wärmepumpe. Heute früh haben wir den Energieberater dann endlich persönlich kennengelernt, mit ihm ausführlich die Situation der Heizungsanlage besprochen und ich bin begeistert von seiner ruhigen Art und dem immensen Fachwissen!
Als sehr positiv hat sich dabei das Vorhandensein des alten Wärmeschutznachweises (s. Vorgeschichte) herausgestellt:
Sämtliche Unterlagen, die zur Überprüfung einer Eignung der verbauten Heizung benötigt werden, sind vorhanden - sehr ausführlich und stimmig, die seinerzeit angesprochene Korrektur würde lediglich marginale, für das Ergebnis irrelevante Änderungen ergeben und auf Seite 43 findet sich die Berechnung der Gebäudeheizlast!
Herr Liese - Statiker im Auftrag der Fa. Dümer - kommt darin zu einem Ergebnis von 7,23 kW, das genau zur ursprünglich geplanten Heizungsanlage und somit der vom BAFA bewilligten Förderung passt.
Seine Berechnung passt jedoch überhaupt nicht zu der von Fa. Dümer/dem „Fachunternehmen“ Fa. Gebhardt tatsächlich verbauten Heizung, die lediglich 5,62 kW erreicht!
Nun erklärt sich auch der hohe Stromverbrauch, die ständig laufende Heizung und das kalte Wasser aus dem Hahn in den Wintermonaten - die Anlage braucht ihre Energie zum Beheizen des Hauses…
Das im Speicher der Anlage auslesbare Tagebuch war diesbezüglich sehr aussagekräftig!
Fazit:
Weitere Maßnahmen durch das Team Anwalt/Baugutacher/Bauherrin sind in dieser Sache nicht mehr erforderlich - die Unterlagen des Herrn Liese reichen vielmehr völlig aus, um zweifelsfrei sagen zu können, dass sich die installierte Heizungsanlage definitiv nicht für mein Haus eignet!
Nach Aussage des Energieberaters muss beim verbauten Anlagentyp jetzt „lediglich“ die Wärmepumpe (das Außengerät) gegen eine stärkere Version getauscht werden, Umbauten im Haus bleiben dadurch erspart. Im Außenbereich werden allerdings größere Maßnahmen erforderlich:
Das neue Gerät ist ungefähr doppelt so hoch wie das Alte und passt damit nicht mehr an die alte Stelle - direkt unter Badezimmerfenster/Außenfühler…
Am Montag werde ich die neuen Erkenntnisse mit meinem Rechtsanwalt besprechen und bin gespannt, wie es nun weitergeht!
Ein Gedanke, der immer wieder auftaucht: Alles nur, weil die verbaute Heizung einige Tausend Euro günstiger ist, als die korrekte (größere) Ausführung? Für mich hat sich am Preis für das Heizungsgewerk dadurch nichts geändert...
Am Ende des Gespräches hätte der Energieberater sehr gerne noch detaillierte Unterlagen zum hydraulischen Abgleich der Heizung angesehen, die mir selbstverständlich nicht vorliegen:
Die Tatsache, dass einer der drei Heizkreise im Wohnzimmer - auch bei den momentan vorherrschenden Außentemperaturen und trotz ausgeschalteten Thermostaten - ständig warm bleibt, ist nicht nur nervig, sondern lässt auch darauf schließen, dass der hydraulische Abgleich seinerzeit wahrscheinlich nicht korrekt durchgeführt wurde!
Was sich so alles "Fachunternehmen" nennt! Apropos: Auch die Einstellungen der Anlage bedarf der Modifizierung durch einen Fachbetrieb. Wundert mich das jetzt wirklich noch??
Abschließend ein ganz anderes Thema:
Vor nunmehr 3 Wochen hat sich Herr Springer intensiv Loggia/Balkon angeschaut und die vorhandene und von ihm durchgeführte Stelzlager-Verlegung der Bodenplatten - auf dem vorhandenen Untergrund - für nicht geeignet befunden.
Ein Schienensystem ist nunmehr die einzige probate Lösung, das Material dafür von ihm größtenteils bereits beschafft, als erneuter Verlegezeitpunkt wurde die vergangene Woche avisiert.
Erledigt? Nein! WhatsApp-Kontakt - Fehlanzeige! Anruf meinerseits - nicht angenommen! Irgendeine Kontaktaufnahme zu Informationszwecken - Wunschdenken meinerseits…
Ein weiterer Gesprächspunkt für das Telefonat mit meinem Rechtsanwalt am Montag!
Fa. Detka kommt am 11.07. zu einer erneuten Mängelbeseitigung: Als Dümer-Bauherrin freue ich mich mittlerweile wirklich über jede Kleinigkeit, die erledigt wird!
24.07.2022
Eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Wochen:
1. Fa. Detka war am 11.07. tatsächlich vor Ort und hat den Revisionskasten im Bad geöffnet - d.h. die Fliesen wurden abgestemmt und Herr Dümer von der Maßnahme in Kenntnis gesetzt, damit sich Fa. Philipp nunmehr unverzüglich um die Mängel an den Alu-Außenjalousien und den Türen kümmern kann.
Bis heute ist nichts passiert…
2. Nachdem es Probleme mit meinem Mobiltelefon gab, habe ich Herrn Springer vom Gerät meines Mannes angerufen und ihn augenblicklich erreicht: Er plant nunmehr die Neuverlegung der Bodenplatten auf Loggia/Balkon in der 1. Augustwoche.
Ich bin gespannt…
3. Herrn Dümer wurde von meinem Rechtsanwalt eine Frist zur Lösung der Schornsteinproblematik gesetzt, bislang noch ohne Reaktion.
Allerdings reicht es jetzt auch wirklich: Trockenperiode, Hitze, ein winziger Schauer und die Schornsteinentleerung nach drei Tagen füllt wieder ein Wasserglas mit dem übelriechenden braunen Kondensat!
4. Auf eine Empfehlung habe ich den Kontakt zu einem Heizungsfachbetrieb aus der Gegend gefunden:
Kompetent, freundlich, hilfsbereit und schockiert…
Die Aussagen des Energieberaters wurden vollumfänglich bestätigt und nicht nur, dass die Heizungsanlage getauscht werden muss - zusätzlich fehlen auch wichtige Komponenten, die normalerweise zum Einbau einer Wärmepumpe dazu gehören!
Da dieser Baublog mittlerweile jeden Rahmen sprengt und Neuleser sicherlich nicht unbedingt Lust zu einem stundenlangen Studium der Seiten voller Baumängel verspüren, gibt es jetzt unter "Mängelprotokoll" eine neue Rubrik, wie sich alles entwickelt hat.
Nicht einfach, den Alptraum (der ja noch nicht beendet ist) in Gänze wieder vor Augen zu haben, aber die geballte Informationsflut ist sicherlich interessant für jeden, der sich gerade mit der Auswahl seines Baupartners beschäftigt!